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"Wir tun was für das Klima und unsere Stadt"

18.Januar 2008


Informationsveranstaltung der Stadtwerke und der Stadtsparkasse zum Energiesparpaket.
 
Die gut besuchte Veranstaltung vom Mittwoch 16.1., die in den Veranstaltungsräumen der Stadtsparkasse stattfand, richtete sich primär an das heimische Handwerk. "Wir brauchen Sie als Mittelständler und Unternehmer" appellierte Sparkassendirektor Jochen Johannink in seiner Begrüßungsrede. "Sprechen Sie Ihre Kunden aktiv an und wecken Sie den Bedarf". Das Energiesparpaket soll Aufträge bringen.
Das Potenzial ist in Bad Pyrmont vorhanden. Energieberaterin Melanie Kammerer von der Planungsgruppe Energie+Bauen schätzt, dass in Bad Pyrmont zirka zwei Drittel aller Altgebäude jährlich 175 Kilowattstunden (kWh) je Quadratmeter verbrauchen und  somit lohnende Objekte für eine Modernisierung seien. Neubauten kommen da schon mit der Hälfte an Energie aus. Die meiste Energie - gut 80% - wird für Raumwärme verbraucht. Durch moderne Dämmstoffe kann der Energieverbrauch drastisch gesenkt werden. Ein zwei Zentimeter dicker Dämmstoff hat die gleiche Dämmwirkung wie eine 105 cm starke Betonwand, macht Frau Kammerer deutlich. Je nach Umfang der Modernisierungsmaßnahmen lasse sich zum Beispiel der Heizölverbrauch von 16,6 Liter je Quadratmeter auf bis zu 2,1 Liter reduzieren. Das ist bei den Preissteigerungen der vergangenen fünf Jahre um 99% beim Heizöl sicherlich ein Argument. Voraussetzung  für jede Maßnahme ist eine umfassende Beratung, bei der auch die Frage beantwortet werden müsse: "Was will ich, wo will ich hin mit meinem Gebäude?" Auch im Hinblick auf die Einführung des Energieausweises, der zum 1. Juli 2008 Pflicht wird, ist diese Antwort wichtig. Im ersten Schritt geht es um Gebäude, die vor 1965 fertiggestellt wurden - hier muss der Energieausweis bei Vermietung oder Verkauf vorgelegt werden. Ab dem 1. Januar 2009 wird der Ausweis für alle anderen Wohngebäude Pflicht.
Wie das Ganze finanziert werden kann, machte Joachim Löwner von der Stadtsparkasse in seinen Ausführungen deutlich. Der Bund springt mit einem Steuerbonus ein und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hilft mit verbesserten Zinskonditionen. Hier gilt allerdings die Devise "Wer mehr macht, der bekommt auch bessere Kreditkonditionen", so Löwner. Die Spanne reicht von 5,27% effektivem Jahreszins bis zu 1,76 Prozent. Herr Johannink stellte in diesem Zusammenhang klar, dass sich mit diesen Zinssätzen kein Geld verdienen lasse. Es wird etwas fürs Klima, für die Stadt und sicherlich auch für das Image der Stadtsparkasse getan.
Auch Stadtwerke-Geschäftsführer Dieter Boldt wirbt für das mit 50.000 Euro ausgestattete Förderprogramm 2008, das in den letzten Jahren komplett ausgeschöpft wurde. Im vergangenen Jahr wurden 69 Maßnahmen gefördert, berichtet Energieberater Heinz Machentanz. Allerdings gibt es die Einschränkung, dass nur Vorhaben für Kunden aus dem eigenen Netzgebiet gefördert werden.

Quelle Dewezet 18.1.2008